Es ist schön, dass es dich gibt

Ich glaube, gesagt hab ich das noch nie.. aber ich bin froh, wieder zuhause zu sein. London war eine Qual. Kein Kotzen, kein rauchen, kein Ritzen. Es war wie im Gefängnis. Das Zimmer einfach nur scheußlich klein. Meine Eltern auf Schritt und Tritt bei mir. Niemals allein. Niemals seine Ruhe haben und einfach mal nachdenken können. Am ersten Abend war ich dem Nervenzusammenbruch nah. Ich lag heulend auf dem Bett, stand heulend unter der Dusche und rannte heulend durch London. Von Tag zu Tag wurde es dann besser... aber die Stimmung untereinander wurde immer schlimmer. Und irgendwie war's die reinste Qual und irgendwie nur scheiße. Und ob ich jetzt in London, Mailand oder Cuxhaven rum renne, war mir eigentlich völlig egal... ich wollte nur nach Hause und raus aus diesem Wahnsinn. Trotzallem ist mir aufgefallen, wie sehr wir uns auseinander gelebt haben. Der letzte gemeinsame Urlaub ist ne halbe Ewigkeit her. Was auch besser so ist. Teilweise hab ich mich gefühlt als ob ich mit Fremden im Urlaub wäre oder sie gar nicht so wirklich kennen würde. Schon krass irgendwie. Aber ein gutes hatte der Urlaub, mein Vater weiß nun, dass ich nach'm Abi nach Amerika möchte und erst ein Jahr später mit der Uni anfangen will. Ich hatte mich total auf Ärger oder Abneigung eingestellt und was war.... Er findet es sogar gut! Genial. Das war aber auch das einzig gute. Überlebt hab ich es und bin jetzt irgendwie fast glücklich und zufrieden zuhause. Allerdings hab ich seit 8 Tagen nicht gekotzt. 8 Tage.... so eine lange Zeit ohne war während  der Zeit in Paris vor 7 Monaten der Fall. Bis mindestens Montag muss ich noch warten und ich bin jetzt schon völlig unruhig. Ich brauch das kotzen einfach, diese Betäubtheit, um irgendwie mit dem Leben klar zu kommen. Damit mich meine Gedanken nicht völlig zerstören und ich irgendwie leben kann.
Eine Woche ohne meine Eltern. Das wäre der Traum. Eine Woche untergestört kotzen. Nur leider wird das erstmal nicht passieren. Jetzt gerade will ich einfach nur rauchen, kotzen und mich ritzen und das alles auf einmal.. ich will den Druck rauslassen. Ich fühle mich schrecklich und total fett. Ich will irgendwie diesen ganzen Mist rauslassen. Was mich auch so wahnsinning gemacht hat, ist diese Wechselhaftigkeit von meinem Vater... Immer irgendwo zwischen dem liebsten Menschen der Welt und dem rießigsten Arschloch. Und irgendwie fühl ich mich wie im Zirkus und im Strudel zugleich. Ich weiß nicht wirklich, wie ich die Tage überlebt habe und mitbekommen hab ich auch nicht wirklich was. Doch irgendwie hat es mich doch geprägt. Vielleicht merke ich einfach wie sehr ich hier weg will und einfach nicht mehr zuhause leben will. Nur leider ist es so aussichtslos. Noch zwei Jahre Schule.... dann ein Jahr Freiheit und dann muss ich wieder nach Hause. Ich merke gerade, was ich fürn Müll schreibe. In meinem Kopf herrscht nur noch Chaos. Ich kann diese Tage nicht wirklich einordnen. Einerseits bin ich völlig durcheinander und weiß irgendwie gar nicht, wie ich mich fühlen soll. Doch ein Gefühl ist da ganz stark. Ich fühle mich so unglaublich fett, dich und unförmig. Ich hab einfach zu viel gegessen in London und konnte nicht brechen. Laut Waage hab ich nicht so wirklich zugenommen.... aber heute morgen hab ich mich im Spiegel angeguckt und auf meine Hüften geguckt. Und da an der Stelle der Rippen hab ich richtig fett angesetzt. Ich muss echt abnehmen und nicht fressen, wie so ne Kuh. Maaan... Ich bin so dumm! Keine Kontrolle mehr über mich und mein Leben. Ich weiß irgendwie so gar nichts mehr. Da ist nur ein rießen großes Fragezeichen!

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